Raus in die Natur. Rein ins Erlebnis

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Hattingen und eine Nacht

Unter dem Motto „Hattingen und eine Nacht“ lud Dr. Günter Boecken am letzten Aprilwochenende zu einer zweitägigen Wanderung in Hattingen und Umgebung ein. 21 SGV’ler folgten dieser Ankündigung. Nach einer zunächst etwas holprigen Bahnfahrt (wegen eines Diebstahls von Kupferkabeln) sollte Bochum anfangs nicht angefahren werden. Doch kurz vor Bochum klärte sich die Situation und die Gruppe konnte ohne Zwischenfall den bereitstehenden Bus bis Hattingen besteigen. Nach Bezug der Zimmer in einem nahe dem Busbahnhof gelegenen Hotel startete die Wandergruppe im nahegelegenen Velbert-Nierenhof zu einer Wanderung über den Deilbachsteig mit einer anfangs herausfordernden Steigung, bis wir über einen romantischen, schmalen Kammpfad das imposante Ruinengelände der Isenburg auf einem steilen Felsensporn oberhalb der Hattinger Ruhrschleife erreichten. Die Burgruine erhebt sich auf einem silikatreichen harten Sandsteinsockel, wie auf einer geologischen Tafel anschaulich erklärt wird. Die Ende des 12. Jahrhundert errichtete Burganlage existierte nur wenige Jahre. Nach einem Streit zwischen Graf Friedrich von Isenberg und dem im weiteren Verlauf getöteten Erzbischof Engelbert von Köln wurde die Burg zerstört und der Graf in Köln öffentlich durch Rädern hingerichtet. Nach kurzer Pause wurden die Wanderer mit herausragenden Aussichten über das weite Ruhrtal und die Hattinger Eggenberglandschaft mit seinen schroffen, steilkantigen Bergen belohnt. Nach Abstieg zur Ruhrschleife wanderte die Gruppe über einen Leinpfad entlang der Ruhr weiter durch den Landschaftspark zum Industriemuseum „Henrichshütte“. Vorbei an einer Gruppe von 12 übermannsgroßen Eisenmänner eines polnischen Künstlers führte der Weg zu dem ehemaligen Hüttenwerk Henrichshütte mit seinem ältesten noch erhaltenen imposanten 55 m hohen Hochofen. Der Abend klang aus in einer Traditionsgaststätte von Hattingen.

Am nächsten Tag begrüßte uns Wanderfreund Martin Velling, Vorsitzender des SGV, Abteilung Kupferdreh e.V. und gab uns eine kurze Einführung in die Historie von Hattingen, die bis in die Zeit von Karl dem Großen reichte. An einem Kreuzungspunkt von Handelsstraßen gelegen galt Hattingen als eine wichtige Hansestadt. Es folgte eine ausführliche Stadtführung durch die Altstadt von Hattingen. Trotz einiger Zerstörungen im zweiten Weltkrieg sind noch über 140 denkmalgeschützte Fachwerkhäuser aus einem Gemisch von westfälischer Fachwerk- und bergischer Schieferromantik erhalten und liebevoll restauriert. Höhepunkte seiner Führung mit zahlreichen Pointen waren u.a. das ehemalige Handelszentrun der Hansezeit Obermarkt, Untermarkt und Krämersdorf, die Fleischhalle mit Rathaus und späterem Gefängnis, der Kirchplatz mit dem „schönsten Kirchplatz Westfalens“, das eigenwillig gestaltete Bügeleisenhaus, die am Haldeplatz gelegene drittälteste Sparkasse Westfalens (Nr. 8), verschiedene Ackerbürgerhäuser und eine teilweise noch erhaltene Stadtmauer mit zwei noch vorhandene Stadttoren.
Nachmittags erwartete uns unter sachkundiger Führung von Martin Velling eine weitere Wanderung entlang einer Teilstrecke des Hattinger Rundwegs, ausgehend von Hattingen Welper, durch die Ruhrhangwälder. Hier wanderten wir durch die historische Siedlung Kolonie Müsendrei, entstanden rund um das stillgelegte Schachtgebäude von Schacht Müsen III der ehemaligen Zeche Stolberg. Ein langgezogener Aufstieg führte die Gruppe zur Aussichtsplattform „Belvédère“ mit einem eindrucksvollen Blick über das Ruhrtal und auf eine noch erhaltene Schleuse im Flußbett der Ruhr. Die Plattform ist Teil des Gethmannschen Garten. Er gilt als erster öffentlicher Garten Deutschlands und wurde 1808 „zur Freude und Erholung seiner Mitbürger“ von Carl Friedrich Gethmann errichtet, wie eine Gedenktafel erinnert. Nach einer Rast und Besuch der historischen Altstadt von Blankenstein besuchten wir die Ruine der Burg Blankenstein mit ihrem markanten Burgfried, belohnt mit einem weiten Blick über das Ruhrtal.
Die Rückkehr nach Soest per Bus und Bahn verlief diesmal reibungslos, und wir erreichten am Samstag Abend wieder Soest. Die Teilnehmer werden diese Tage dank der perfekten und reibungslosen Organisation von Günter lange in der Erinnerung behalten.


Kinder pflanzen Bäume für einen Wald der Zukunft

Nach dreijähriger Corona-bedingter Pause startete der SGV Abteilung Soest im Frühjahr 2023 die inzwischen traditionelle jährliche Pflanzaktion „Jedem Kind seinen Baum“. Trotz schlechter Wettervorhersage fanden sich im Landgasthof „Zum Tackeberg“ in Möhnesee-Neuhaus 19 Kinder in Begleitung von Eltern und Großeltern ein. Der große Gastraum war für ihren Besuch von Mitgliedern des SGV Soest gut vorbereitet: Für jedes Kind lag eine Holzbrennstation bereit. Der Leiter der Pflanzaktion, Hans Friederichs vom SGV Soest, begrüßte alle anwesenden Kinder und erläuterte die weitere Vorgehensweise: Zuerst erhalten alle Teilnehmer ein Brett aus Douglasienholz, auf welches sie mit der Holzbrennstation ihren Namen und je nach Phantasie weitere Figuren einbrennen konnten. Jedes Namensschild dient später zur persönlichen Kennzeichnung des im weiteren Verlauf des Nachmittags zu pflanzenden Baumes.

Anschließend machten sich alle auf den Weg zum Pflanzgebiet. Hier hatten schon am Vortag Mitglieder des SGV Soest in schweißtreibender Arbeit 20 tiefe Pflanzlöcher ausgehoben und mit einem Stützpfahl versehen. Unter fachkundlicher Leitung eines Rangers vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW wurde demonstriert, wie ein junger Baum gepflanzt wird. Zuerst kommt der junge Baum mit Erde in das Pflanzloch, wobei darauf geachtet wird, dass die umliegende Erde sich gleichmäßig im Wurzelbereich verteilt. Anschließend muss die Erde gestampft werden. Durch ein Drahtgitter werden die Jungpflanzen vor dem Verbiss hungriger Waldbewohner geschützt. Danach suchte sich jedes Kind seinen Wunschbaum aus. Wildkirsche, Wildapfel bzw. Wildbirne, gestiftet von der Baumschule Jungermann in Lippstadt, lagen bereit und konnten jetzt von den Kindern, wie vom Ranger demonstriert, in die vorbereiteten Pflanzlöcher eingepflanzt werden. Zum Abschluss wurde das selbsterstellte Namensschild an den Stützpfahl befestigt, damit auch jeder Teilnehmer in den Folgejahren seinen eigenen gepflanzten Baum wiedererkennen kann. Nach dieser anstrengenden Pflanzaktion fast ohne Regenschauer ging es zurück ins Gasthaus. Hier erhielt jedes Kind seine persönliche Urkunde über die von ihm durchgeführte Pflanzaktion. In der Zukunft können die neuen Waldfreunde ihren selbst gepflanzten Baum ständig besuchen und beobachten. Die Aktion kann als voller Erfolg für alle jungen und engagierten Teilnehmer angesehen werden, der Wettergott war allen Beteiligten mit nur einem kurzen Regenschauer sehr zugetan.


Genussradeln

Eine der beliebtesten Radfahrveranstaltungen im SGV Soest ist das Genussradeln.

Treffpunkt an jedem Samstag um 13.30 Uhr ist die Blutbuche im Rosengarten, gegenüber dem „Hotel am Wall“. Über Pättkes, Feldwege und Nebenstraßen werden ca. 40 km ohne nennenswerte Steigungen in herrlicher Bördelandschaft geradelt.

Eine gemütliche Cafe-Einkehr rundet einen stets gelungenen Samstag Nachmittag ab. Rückkehr in Soest ca. 17.30 Uhr.